Die Kreisverbände Friesland, Wesermarsch, Wilhelmshaven und Wittmund von BÜNDNIS 90 / DIE GRÜNEN laden am 28.10. um 18.30 Uhr zu einer digitalen Informationsveranstaltung zum kolonialen Erbe ein.
Mit dabei: MdB Ottmar von Holtz und Djenabou Diallo-Hartmann (Sprecherin der GRÜNEN Landesarbeitsgemeinschaft Migration und Flucht und Referentin des amfn e.V.)
Das Antifaschistische Netzwerk Wilhelmshaven und umzu wird von Désiree Buchinger vertreten.
Im Einladungstext der GRÜNEN heißt es:
Fast alle wissen, dass Bismarck die Krankenversicherung erfunden hat und Sansibar gegen Helgoland getauscht hat. Die systematische Enteignungen, Versklavungen, Vergewaltigungen und den Genozid der einheimischen Bevölkerung durch Deutsche im heutigen Burundi, Ruanda, Tansania, Namibia, Kamerun, Gabun, Republik Kongo, Zentralafrikanische Republik, Tschad, Nigeria, Togo und Ghana sind den wenigsten Menschen präsent. Die Black-Lives-Matter-Bewegung hat nun auch in Deutschland die fehlende Auseinandersetzung mit den Verbrechen der kolonialen Vergangenheit in das breite Bewusstsein katapultiert.
Djenabou Diallo-Hartmann (35), Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Migration und Flucht erklärt die gesellschaftliche Relevanz „Wenn wir ernsthaft Rassismus in unserer Gesellschaft bekämpfen wollen, müssen wir mit der Aufarbeitung der kolonialen Vergangenheit Deutschlands und Europas anfangen. Dabei müssen mit den Betroffenen auf Augenhöhe die Rahmenbedingungen für einen Ausgleich geschaffen werden, denn noch heute beruht unser Wohlstand auf Ausbeutung von anderen.“ Straßennamen und heroisierende Denkmalbeschriftungen von Kolonialverbrechern seien in fast allen Städten und Landkreisen entlang der niedersächsischen Küste zu finden.
„Anerkennung, Entschuldigung & Wiedergutmachung: es ist längst überfällig, dass wir uns mit unserer eigenen kolonialen Vergangenheit selbstkritisch auseinandersetzen. Wir können uns heute nicht einfach mit scheinheiligen Ausreden aus der Affäre ziehen. Der Deutsche Kolonialismus war ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit, es war Völkermord. Da gibt es nichts schönzureden. An dieser Stelle müssen wir ansetzen, um das eigene koloniale Erbe aufzuarbeiten„, fordert Bundestagsabgeordneter Ottmar von Holtz (59), GRÜNEN-Sprecher für zivile Krisenprävention und Obmann im Ausschuss für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung des Deutschen Bundestages.
Interessierte können der Debatte über Youtube (https://youtu.be/5u8Ul1E6vBk) folgen und darüber auch Fragen an die Referent*innen stellen. Um auf youtube mit zu diskutieren ist ein ‚gmail-Account‘ notwendig.
Moderiert wird die Veranstaltung von Christina-Johanne Schröder (Wesermarsch) und Dr. Arendt Hindriksen (Wittmund). Für die technische Leitung ist Ulf Berner (Wilhelmshaven) zuständig.